Ortsrundgang mit Ortsbürgermeisterin

Infos beim Ortsrundgang im Mindener Stadtteil Dankersen

Es ist schon obligatorisch einmal im Jahr lädt die Dankerser Ortsbügermeisterin Renate Schermer zum Ortsrundgang ein. Es sind die neuesten Infos die Renate Schermer hier den Bürgern mitteilt.

Beim diesjährigen Treffen auf dem Betriebshof der Dankerser Firma Krückemeier waren außer den Bürgern zahlreiche Vertreter zum jetzigen Projekt  Neubaustrecke und auch Ortsgespräch sachkundige Vertretungen  erschienen. So von der Bürgerinitiative Bigtab Horst und Heike Wehage.

Als Sachkundige Vertretung waren erschienen Dr. Jan Thies und Dipl. Ing. Stefan Schröder. Von der Stadt Minden Bürgermeister Michael Jäcke.

In ihrer Eröffnungsrede skizierte Renate Schermer den bisherigen Verlauf der von der DB AG geplanten Neubaustrecke die in mehreren Varianten derzeit in einer ersten Untersuchung sich befinden. Das Ziel ist es einen bundesweiten verkürzten Taktverkehr einzuführen. Wobei es auf der West Tangente den Bereich Hannover Bielefeld umfasst. Das ganze ruht auf eine Planung im Bundesverkehrswegeplan aus dem Jahre 2003.

Hier ist auch ersichtlich dass eine Neubauvariante durch überwiegend unbebaute Landschaft bevorzugt wird. Bereits damals haben Bürgerinitiativen darauf hingewiesen. Dass ein Neubau einen massiven Einschnitt in wertvolle Lebensräume darstellt. Nicht zuletzt auf Grund diesen Engagements hat die Bahn zugestimmt, auch den Trassenausbau zu untersuchen. Seit ca. 1 Jahr erstellt die Bahn eine „vorbereitende Planungsraumanalyse“ um hiermit „Grobkorridore“ für einen Trassenverlauf zu ermitteln. Nach Ermittlung der Grobkorridore sollen verschiedene Trassenvarianten identifiziert werden. Momentan, so Renate Schermer, läuft das sogenannte “Raumordnerische Verfahren mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung“ am Ende des Verfahrens soll eine Antragsvariante – unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit – stehen.

Nach Aussage der Bahn soll dieses Verfahren Ende 2022 / Anfang 2023 abgeschlossen sein. Am 26. Januar 2022 stellte die Bahn den anliegenden Kommunen ihre Untersuchung eines Ausbaues der Bestandtrasse vor. Aus Sicht der Bahn würde Trassenausbau eine massive Verbreiterung der Trasse erfordern und damit zu erheblichen Beeinträchtigungen bzw. Überplanungen der angrenzenden Straßen-, Wohn- und Gewerbeflächen führen.

Diese Darstellungen gingen durch die Presse und haben zu vielen Verunsicherungen bei den Anwohnern geführt.

Jetzt liegt eine Alternativ-Planung vor. Die sogenannte WIDULAND-Studie.

Die Studie wurde maßgeblich von dem Dipl.-Ing Stefan Schröder und von Dr- Jan Hinrich Thies erarbeitet und wird von der IG NBS (der Interessengemeinschaft Neubaustrecke) als Lösung für einen verträglichen, Trassen nahen Ausbau  vertreten. Hier soll kein Haus abgerissen und keine Straße überplant werden.

Festzuhalten bleibt, dass es in beiden Ausbauvarianten einfach unmöglich ist, mit 300 Std/km durch Minden zu fahren. Somit ist es die Forderung der IG NBS und der Bigtab, die bisher vorgesehenen 31 Minuten Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld dringend zu überdenken und an dieser Stelle um zu planen. Die beiden Gruppen sehen aber noch eine weitere Problematik:

Bisher schreibt der Gesetzgeber für so ein großes Verkehrsprojekt das sogenannte „Planfeststellungsverfahren“ vor. In diesem Verfahren haben auch Bürgerinitiativen gewisses Einspruchsrecht und hier ist z.B. das Mittel der Enteignung ein sehr langer Weg.

Jetzt soll das Bahnprojekt evtl. auf einer neuen rechtlichen Grundlage geplant werden können – siehe MT Bericht vom 15.03.22

Aktuell wird die Durchführungsverordnung des Landesplanungsgesetzes überarbeitet. Dann könnte die Bahntrasse – ähnlich wie jetzt schon Starkstromleitungen – nach dem Raumordnungsverfahren geplant werden. Hierdurch wären die Einspruchs- und Rechtsmöglichkeiten für Bürger und Bürgerinnen, sowie für Bürgerinitiativen sehr viel schwieriger.

In einer anschließenden Diskussion erläuterte auch Mindens Bgm. Michael Jäcke den Bereich Dankersen aus der Sicht der Stadt Minden.

Es waren an diesem Info Nachmittag nicht nur das Bahnthema von Interesse, sondern auch, wie geht es weiter mit Themen die in naher Zukunft Dankersen betreffen. Da ist zum einen der Neubau einer 2 geschossige Sporthalle an der Grundschule Dankersen-Leteln an der Mainstrasse.

Passend zum Frühling sind die Grünflächen am Schweinebrunnen und am Ziegenhirten hier wird eine weitere Aufwertung vorgenommen. Schon jetzt, so Renate Schermer wird im Herbst eine Pflanzaktion gestartet. Interessenten zur Aktion können sich bei der Ortsbürgermeisterin melden.

An der Volkerstrasse sollen die Grünanlagen und auch die Parkbänke erneuert werden.

 

 

 

 

 

 

Text/Foto rs/hwr