.. der letzte Dankerser Schweinehirte
Im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnunterführung und dem Auflassen des Schrankenübergangs
mussten auch die Strassen auf der Nordseite der Bahn neu gestaltet werden. Hierbei wurde im Zusammenlauf der Bodestrasse, Mainstrasse und Neckarstrasse der Christian Kipp Platz geschaffen. Als Mittelpunkt wurde hier 1994 im Gedenken an dem letzten Schweinehirten von Dankersen eine Bronze Skulptur aufgestellt. Sie erinnert im Gedenken an Christian Kipp der der letzte Schweinehirt in Dankersen war. Seine weiteren Aufgaben waren die eines Gemeindedieners und Nachtwächters. Er starb 1927 auf Hof Nr. 2 (Kuhlmann am Sollort).
Zu der Zeit von Christian Kipp besaß Dankersen 361 Morgen Land einschließlich Wald (162 Morgen). Dankersens Hude, die Gemeindewiese für Schweine, lag an den Riehen und am Teich. Da sie überwiegend aus Tümpeln und Gestrüpp bestand, war der Ertrag nicht sehr lohnend. Das galt auch für die Kuhwiesen am Rehköpen und Mülhäm. Die Hudegemeinschaft löste sich 1893 auf, nachdem viele Landstücke bereits verkauft waren.
Bemerkenswert ist, dass beim Bau der Eisenbahnlinie nach Hannover 1847 für die Schweine ein extra Tunnel, Schweinerampe genannt, von 1,50 m Höhe gebaut worden ist, um den Tieren den Wechsel von den Riehen zum Teich zu ermöglichen, da die Weide durch die Bahn zerschnitten war. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Minden – Nienburg wurde der Tunnel beseitigt.
Der letzte Dankerser Kuhhirte war Heinrich Rathert, der 1893 verstarb. Zusammen mit 2 Helfern hütete er ca. 70 Kühe.Als Mitte des 19 Jahrhunderts die Hudefläche auf die einzelnen Dankerser Höfe verteilt werden sollte, beanspruchte der Staat das 162 große Holz für sich allein, und bot es den Bauern zum Kauf an. Die Dankerser wehrten sich dagegen, allerdings ohne Erfolg. Das Holz wurde an einen auf der Grille, wohnenden Mindener Bürger verkauft, der den noch vorhandenen Holzbestand für einen höheren Preis an die Dankerser Bauern verkaufte, als die Regierung mit Holz angeboten hatte.